Grabenlos bohren - horizontale Bohrtechnik bei Tiefbaumaßnahmen

Grabenlos bohren – horizontale Bohrtechnik bei Tiefbaumaßnahmen

März 23, 2021 Von admin 1

Die horizontale Bohrtechnik wird bei Tiefbaumaßnahmen zum Verlegen von Rohren oder Kabelleitungen umweltschonend und wirtschaftlich eingesetzt. Mit modernster Drilltechnik können Rohre und Leitungen ohne aufwendigen Bodenaushub unterirdisch grabenlos verlegt werden. Durch eine computergestützte Steuerung wird das Bohrsystem im Erdreich gesteuert und punktgenau ans Ziel geführt. Hier erfährst Du also mehr über das grabenlos Bohren. 

Bohrtechnik – grabenlos bohren

Mit dem breit gefächerten Anwendungsspektrum und der ausgefeilten Bohrtechnik ist die Verlegung von Rohr- und Kabelleitungen sowie die unterirdische Querung von Gewässern bis zu einem Durchmesser von 10 cm mit dieser Technik problemlos durchführbar. Die horizontale Bohrtechnik kann bei allen Bodenklassen und Felsbohrungen angewendet werden.

Die horizontale Bohrtechnik ist bei engem Baubestand, bei Sanierungsmaßnahmen von historischen Gebäuden oder für die Stabilisierung von Hohlräumen und Fundamenten gleichermaßen effektiv einsetzbar.

Im Zuge der Projektplanung werden vor Beginn der Bohrmaßnahmen zuerst die Ein- und Austrittspunkte festgelegt. Der genaue Verlauf der errechneten Bohrlinie hängt in der Praxis von verschiedenen Rahmenbedingungen ab, die es exakt einzuhalten oder zu aktualisieren gilt. Neben anderen Faktoren werden dabei besonders die Ein- und Austrittswinkel und Krümmungsradien des Bohrverlaufs in Augenschein genommen.

Im Rahmen der technischen Vorbereitung wird durch eine spezielle Bohrplanung die angedachte Horizontalbohrung auf ihre Machbarkeit hin geprüft. Eine verwendete Planungssoftware hat eine Vielzahl von Leitungs-, Darstellungs- und Berechnungsparameter sowie Dokumentationen nach deutschen und europäischen Vorgaben für die erfolgreiche Durchführung des Bohrvorgangs gespeichert.

Obwohl die örtlichen Bodenverhältnisse innerhalb des Einsatzgebietes hinreichend bekannt sind, werden im Vorwege zur Festigung der Daten u. a. Baugrunduntersuchungen, Geo-Radar-Untersuchungen und Rammkernsondierungen vorgenommen.

Der Bohrprozess

Der Bohrprozess wird mit einer sogenannten Pilotbohrung unter Einbringung der Schub-, Rotations- und Spülkraft vorbereitend eingeleitet. Die Bohrlanze wird mit einem auf die Bodenverhältnisse abgestimmten Bohrkopf bestückt. Im Pilotverlauf werden nennenswerte Bodenwiderstände elektronisch eingesteuert mit einer höheren Rammenergie überwunden. Der gesamte Bohrverlauf wird von einem überirdisch installierten Rechner erfasst und in einem Bohrprotokoll festgehalten. Notwendige Korrekturen für die anschließende Aufweitung des Bohrvorgangs werden somit erfasst und aktuell vorgegeben.